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1951
Hans kommt am 1. Januar in Garmisch-Partenkirchen als Sohn von Christa-Maria und Hans Stuck, des berühmten Rennfahrers und "Bergkönigs", zur Welt.
"Ich begleitete meinen Vater zu seinen Rennen und wurde so schon in jungen Jahren mit dem Benzinvirus infiziert. Wenn ich vor Ort war, habe ich zugeschaut, wie die Autos vorbereitet wurden. Jedes Mal, wenn er an der Startlinie stand, wusste ich, dass ich Rennfahrer werden würde."
"Ich erinnere mich an eines seiner Bergrennen. Ich stand, auf ihn wartend, an der Ziellinie auf der Bergspitze. All die jüngeren Fahrer standen dort und sahen auf die Zeit, die sie meinem Vater vorgelegt hatten. Dann kam er als letzter, 60 Jahre alt, mit der schnellsten Zeit in Ziel. Sie sagten 'Wie können wir den alten Kerl nur besiegen?' Das werde ich nie vergessen - er war der einzige König der Berge."
1960
"Mein Vater kaufte einen BMW 600, bei dem die Tür nach vorn aufging. Es war ein sehr lustig aussehendes Auto. Wir nahmen die Karosserie vom Rahmen herunter und hatten dadurch eine Art offenes Go-Kart."
1965
"Als ich 14 Jahre alt war, begleitete ich meinen Vater zum Nürburgring. Er unterrichtete beim Fahrerlehrgang 'Scuderia Hanseat'. Ich durfte fahren, obwohl ich keine Fahrerlaubnis hatte, denn ich war auf einem Privatgrundstück unterwegs."
1967
"Als ich 16 wurde, bekam ich meine Fahrerlaubnis. Normalerweise muss man in Deutschland 18 Jahre alt sein, aber ich hatte eine Sondergenehmigung der Regierung, so dass ich sie schon mit 16 erhielt. Das erste halbe Jahr durfte ich auf langen Strecken nur in Begleitung meines Vaters fahren. Nach einem Jahr war ich endlich frei."
1969
Hans gewinnt die "Scuderia Hanseat" am Nürburgring und bestreitet sein erstes Rennen mit dem Team Koepchen in einem BMW 2002ti. 17 Mal muss er während des 300-Kilometer-Rennens anhalten.
Um eine internationale Rennlizenz zu bekommen, waren fünf Podiumsplatzierungen innerhalb eines Jahres nötig. Das 24-Stunden-Rennen beendet Hans und fügt vier Podiumsplätze bei Bergrennen hinzu. Damit hatte er sich seine Lizenz innerhalb von zwei Monaten gesichert.
"Einer der Ausbilder war Inhaber einer BMW Tuning Firma, Hans-Peter Koepchen, und er mochte meinen Fahrstil. Nachdem ich den Wettbewerb gewonnen hatte, bot er mir an, nur eine Woche später am Nürburgring in einem Koepchen BMW 2002 fahren zu können. Ich musste meinen Vater fragen. Und der wusste, dass es, wenn er mir einmal die Erlaubnis zum Rennfahren gibt, kein Umkehren mehr geben würde. Er nahm sich einige Zeit, um darüber nachzudenken. Denn während seiner Karriere, die sehr lang und erfolgreich war, hatte er viele Unfälle und Jahre im Krankenhaus gelegen. Einmal sogar wegen einem gebrochenen Genick und einem gebrochenen Rücken. Ich glaube, er hatte Angst, seine Erlaubnis zu erteilen, aber es war bereits viel zu spät."
1970
Hans fährt für das Team Koepchen in einem BMW 2002ti und startet in der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft. Er feiert seinen ersten großen Erfolg, als er das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewinnt. Allerdings zieht sich sein Team aufgrund finanzieller Probleme aus der Serie zurück.
"Ich habe viel von meinem Vater gelernt, obwohl wir einen sehr unterschiedlichen Stil hatten. Er war weniger aggressiv, sehr aufmerksam und ein sehr gefühlvoller Pilot. Am Anfang meiner Karriere muss es sehr schlimm für ihn gewesen sein, denn ich fuhr immer quer. Wenn ich in die Box kam, waren nie Insekten auf der Frontscheibe. Sie waren immer an der Tür bzw. an den Seitenscheiben."
1971
Hans tritt seine erste Saison als BMW Werksfahrer an. Er fährt in der European Touring Car Championship für das Team Alpina in einem BMW 2002ti und in einem 2800 Coupe. In diesem Jahr absolviert er auch sein erstes Formel-2-Rennen am Nürburgring in einem Eifelland-Brabham BT30 Ford.
Jochen Rindt trägt in diesem Jahr den ersten Helm mit Visier. Hans tut ihm dies gleich, will aber, dass sich sein blauer Helm von anderen unterscheidet. Also klebt er weiße, selbstgemachte Sterne drauf. Drei Jahrzehnte später ist der blaue Helm mit den weißen Sternen noch immer sein Markenzeichen.
1972
Hans wechselt als Werksfahrer zu Ford (unter Rennleiter Jochen Neerpasch). Er gewinnt den Fahrertitel in der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft in einem Ford Capri RS 2600. Das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps gewinnt Hans im Ford Capri RS mit Jochen Maas.
1973
Hans kehrt mit Jochen Neerpasch zu BMW zurück. Er startet in der Formel 2 im Team March-BMW (732). Er holt die Pole-Position im ersten Rennen mit dem neuen BMW Formel-2-Motor am Nürburgring. Er ist BMW Werksfahrer und fährt erneut in der European Touring Car Championship. Zudem siegt er bei den 6 Stunden auf dem Nürburgring.
1974

Mit dem March 741 Ford fährt Hans sein erstes Formel-1-Rennen in Argentinien. Er kommt im zweiten Rennen in Brasilien als Vierter ins Ziel. Insgesamt erringt er sechs WM-Punkte, gewinnt den Prix Rouge et Blanc und wird Nachwuchsfahrer des Jahres.
Er startet auch in der Europäischen Formel-2-Meisterschaft für das Team March-BMW. Am Ende der Saison hat er vier Siege und zwei zweite Plätze auf dem Konto.
Hans fährt auch als BMW Werksfahrer in der European Touring Car Championship und gewinnt das 4-Stunden-Rennen in Salzburg.
"Ich erinnere mich noch heute an mein erstes Formel-1-Rennen in Argentinien. Ich hatte vorher keine großen Möglichkeiten zu testen, also fuhr ich in dort zum allerersten Mal in einem Formel-1-Auto. Ich glaubte, dass ich sehr gut und schnell unterwegs war. Im hinteren Teil der Rennstrecke gab es eine Doppel-Rechtskurve, in der ich mich eigentlich sehr wohl fühlte. Plötzlich zog ein roter Blitz außen an mir vorbei. Es war Niki Lauda im Ferrari. Ich dachte: 'Das war's'. Ich war einfach nicht schnell genug"
1975

Hans ist für March Ford in der Formel 1 unterwegs. Er gewinnt das Jim-Clark-Rennen der Formel 2 in Hockenheim und das 9-Stunden-Rennen in Kyalami in einem BMW 3.5 CSL. Im gleichen Auto fährt er als BMW Werksfahrer die US IMSA Championship. Er wird Nachwuchsfahrer des Jahres und erreicht den dritten Platz in der Fahrerwertung mit fünf Siegen, unter anderem beim 12-Stunden-Rennen in Sebring mit Ronnie Peterson.
1976

Auch in diesem Jahr fährt Hans in der Formel 1. Er holt acht Punkte mit Team March und wird Vierter beim Grand Prix von Monaco. In der Formel 2, ebenfalls für das Team March in einem BMW 762, fährt er vier Siege ein.
1977
Hans fährt erneut in der Formel 1, wechselt allerdings zu Bernie Ecclestones Team und pilotiert von nun an einen Brabham BT 45 Alfa Romeo V12. Er belegt den siebten Platz in der Fahrerwertung und wird Dritter in Hockenheim und Zeltweg. In der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft erringt er drei Siege im BMW 320i.

"Bernie fragte mich: 'Wie viel möchtest du verdienen?' Beim Team March habe ich 2000 Dollar für ein Rennen bekommen und 1000 Dollar für ein Formel 2 Rennen. Also sagte ich: 'Ihr seid in der Formel 1, habt den berühmten Alfa Motor, demnach sollte ich 100.000 Dollar pro Jahr verdienen.' Bernie lächelte mich an, als plötzlich sein Telefon klingelte. Er erklärte, es sei Arturo Merzario aus Italien, der auch für das Team fahren wolle. Er sagte: 'Ja, Arturo, ich biete dir 30.000 Dollar.' Er legte auf und bot mir 35.000 Dollar. Natürlich nahm ich das Angebot an. Später fand ich heraus, dass ihn seine Sekretärin angerufen hatte, und er mich reingelegt hatte."
"Es war nicht nur mein erfolgreichstes Jahr, sondern auch mein bestes, und ich habe noch immer ein gutes Verhältnis zu Bernie. Er war ein guter Chef. Vor dem letzten Rennen, dem US Grand Prix in Watkins Glen, teilte mir Bernie mit: 'Hans, wenn du das Rennen gewinnst, wirst du mein Fahrer für die nächsten zwei Jahre sein. Verlierst du, muss ich Niki Lauda nehmen, denn sie wollen einen Meister.' Ich hatte die Pole-Position, aber das Kupplungskabel brach beim Start, und ich wusste, dass ich das Rennen nicht beenden konnte. Das war's!"